29.5.–9.6.2024 Köln, Düsseldorf und Mülheim an der Ruhr
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Studio Julian Hetzel & Ntando Cele
SPAfrica

SPAfrica ist der weltweit erste Empathie-Drink: Wasser aus Südafrika, das man nur im Tausch gegen eine Tränenspende erwerben kann. Das Produkt ist der Ausgangspunkt für eine schonungslose Performance über Rassismus, Kolonialismus und die Ausschlachtung von Leid und Trauma auf dem Kunstmarkt.

30.05., 21:00–22:30 Ticket Tagesprogramm 31.05., 19:00–20:30 Ticket Tagesprogramm

Sprache: Englisch mit deutschen Übertiteln

30.5. im Anschluss: Gespräch in englischer Sprache mit Ntando Cele und Julian Hetzel, Moderation: Wilma Renfordt

Tickets für alle Impulse-Veranstaltungen sind auch über unseren Ticketshop erhältlich.

© Anouk Maupu
© Anouk Maupu
© Anouk Maupu
© Anouk Maupu

Ntando Cele ist als Schwarze Schauspielerin in Europa zur Expertin in Sachen Empathie-Erzeugung geworden. Denn der Markt verlangt nach Geschichten vom wütenden, schmerzerfüllten Opfer, damit das Publikum überhaupt noch etwas fühlen kann. Cele kann dieses Verlangen bedienen.

Doch was, wenn Empathie nichts an den bestehenden Machtverhältnissen ändert, sondern sie nur verstärkt? Das weiße Publikum sieht sich mit einem Dilemma konfrontiert: Will es mitfühlen und mit seinen Tränen seine koloniale Schuld begleichen? Oder sieht es ein, dass eine Kunst, die die Schwarzen Darsteller*innen auf die Opferrolle reduziert, ihnen die Möglichkeit raubt, ihre eigene Geschichte selbstbestimmt zu erzählen?

Ntando Cele und Julian Hetzel waren in den vergangenen Jahren bereits bei den Impulsen zu Gast. „Enjoy Racism“ (mit Ntando Cele in der Hauptrolle, 2018) und „All Inclusive“ (Julian Hetzel, 2019) haben für kontroverse Diskussionen rund um den Themenkomplex gesorgt, den die beiden nun gemeinsam in SPAfrica verhandeln.

„SPAfrica schafft es, die komplexen neokolonialen Machtverhältnisse und die eigenen Verstrickungen darin in schmerzhafter und erkenntnisreicher Ambivalenz erfahrbar zu machen.“ Theresa Schütz, Theater der Zeit

Credits

Konzept: Julian Hetzel und Ntando Cele
Regie: Julian Hetzel
Performance: Ntando Cele
Dramaturgie: Miguel A. Melgares
Künstlerische Beratung: Sodja Lotker, Khanyisile Mbongwa
Musik, Komposition: Frank Wienk
Lichtdesign: Nico de Rooij
Technische Koordination: Vincent Beune, Aengus Havinga
Technik: Tom Doeven, Simon Kelaita, Bea Verbeek, Wout Jansen
Technische Lösungen: Merijn Versnel, Guido Bevers
Produktionsleitung: Marieke van den Bosch
Produktion Kapstadt: Lungile Mbongwa
Galerist Kapstadt: Mpilo Ngcukana
Produktionsassistenz: Jana Riese
Assistenz Kostümdesign: Merel van Erpers Roijaards
Maske: Carly Heathcote
Make-up: Julia Markow
Requisite: Saskia Hartog
Praktikant: Piet van Duijn Ferreira
Videodokumentation: Reynold Reynolds, Bongeka Ngcobo
Videodarsteller: Revé Terborg
Fotografie: Alexandra Masmanidi, Anouk Maupu
Mit besonderem Dank an die voluntears und die lokalen Moderator*innen des Künstler*innengesprächs.

Produktion

Eine Produktion von Studio Julian Hetzel in Koproduktion mit Schauspiel Leipzig, CAMPO, Gent, Théâtre Vidy-Lausanne, SPRING Performing Arts Festival, Utrecht, auawirleben Theaterfestival Bern.

Biografien

Ntando Cele wurde in Südafrika geboren und lebt in Bern. Sie studierte Schauspiel in Durban und am DasArts in Amsterdam. In ihrer Arbeit überwindet sie die Grenzen zwischen Physical Theatre, Videoinstallation, Konzert und Performance. Sie kombiniert Musik, Text und Video, um auf der Bühne ihre eigene Identität zu erschaffen. 2023 wurde sie mit dem Schweizer Preis Darstellende Künste ausgezeichnet.

Julian Hetzel arbeitet als Performancemacher, Musiker und bildender Künstler und entwickelt Arbeiten an der Schnittstelle von Theater, Musik und Medien, die eine politische Dimension und einen dokumentarischen Ansatz haben. Er ist künstlerischer Leiter des Studio Julian Hetzel, einer Organisation mit Sitz in Utrecht, die seine künstlerische Arbeit realisiert und produziert. Hetzels Kreationen werden international produziert. Seine Arbeiten wurden bereits in mehr als 20 Ländern auf der ganzen Welt gezeigt. 2017 erhielt Hetzel den VSCD-Mimeprijs für „The Automated Sniper“ (Frascati producties und Ism & Heit). 2019 war „All Inclusive“ (CAMPO und Ism & heit) Teil der offiziellen Auswahl des Nederlands Theater Festival. „SELF“ war der nationale Beitrag der Niederlande bei der Prager Quadriennale 2019. Im August 2019 präsentierte Hetzel drei Arbeiten bei der Biennale del Teatro in Venedig. Hetzel ist assoziierter Künstler am Kunstencentrum CAMPO Gent (Belgien). Seit 2021 erhält Studio Julian Hetzel eine Strukturförderung vom Fonds Podiumkunsten (FPK) und von der Stadt Utrecht.