29.5.–9.6.2024 Köln, Düsseldorf und Mülheim an der Ruhr
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Max Merker mit Emma Murray und Téné Ouelgo
OLD WHITE CLOWNS

Jean-Gaspard Deburau erfand 1830 in Paris die moderne Pantomime. Mit der Figur des Pierrot gelang ihm der Aufstieg vom armen Einwanderer, der die französische Sprache nicht beherrschte, zum gefeierten Theater-Star. OLD WHITE CLOWNS erzählt die Geschichte seines Lebens, seiner Kunst und seiner Zeit – mit vollem Körpereinsatz und viel Humor.

01.06., 21:00–22:10 Ticket Tagesprogramm 02.06., 18:00–19:10 Ticket Tagesprogramm

Sprache: Deutsch, Englisch, Französisch mit deutschen und englischen Untertiteln

Bewegte Einführung
1.6., 20:00, mit Romi Okewu
2.6., 17:00, mit Renato Spardelotto
Eine Stunde vor Vorstellungsbeginn sind die Zuschauer*innen eingeladen, sich in einer „bewegten Einführung“ körperlich auf die Performance einzustimmen. Dieses niederschwellige Format findet in Kooperation mit den Master-Studiengängen „Tanzvermittlung“ und „Tanzwissenschaft“ des Zentrums für Zeitgenössischen Tanz der Hochschule für Musik und Tanz Köln statt. Keine Anmeldung oder Vorkenntnisse erforderlich.

Tickets für alle Impulse-Veranstaltungen sind auch über unseren Ticketshop erhältlich.

© Jos Schmid
© Jos Schmid
© Jos Schmid
© Jos Schmid
© Jos Schmid
© Jos Schmid

Max Merker hat Pantomime studiert. Wenn er den Pierrot mimt, lässt er vor den Augen des Publikums Gegenstände, Hindernisse und Stolperfallen erscheinen, die gar nicht da sind. Wie der Ahn seines Fachs agiert er die längste Zeit stumm. Emma Murray und Téné Ouelgo hingegen verleihen Deburau die Stimme, die er zu Lebzeiten in der Öffentlichkeit nicht hatte. Sprache war auf der Bühne seines Theaters verboten. Die Zensur fürchtete politische Reden, die seriösen Theater die Konkurrenz.

Deburau spielte vor Arbeiter*innen, Armen und Verbrecher*innen. Bei ihnen fühlte er sich wohl,denn sie sahen sich selbst in ihm: traurig, hungrig, hoffnungslos. Am Ende immer der Verlierer. Aus diesem Selbstbild formte er die Figur des Pierrot. Und so ist OLD WHITE CLOWNS auch eine Erzählung über bis heute wirksame sichtbare und unsichtbare Herrschaftsverhältnisse: auf der Bühne, in der europäischen Geschichte und in uns selbst.

Credits

Mit: Max Merker, Emma Murray, Téné Ouelgo
Konzept, Regie: Max Merker
Konzept, Dramaturgie: Martin Bieri
Outside Eye: Viviane Pavillon
Bewegungscoaching: Emma Murray
Kostüm: Nic Tillein
Szenografie: Damian Hitz
Licht: Patrick Hunka
Beratung Diversity: Henri-Michel Yéré, Anisha Imhasly
Musikalische Beratung: Michel Schröder
Regieassistenz, Übertitel: Jarina Müller
Produktionsleitung: Ramun Bernetta

Produktion

Eine Produktion von Max Merker und Bernetta Theaterproduktionen in Koproduktion mit Fabriktheater Rote Fabrik, Zürich, Kleintheater Luzern. In Partnerschaft mit ThiK, Theater im Kornhaus Baden. Mit Unterstützung durch Stadt Zürich, Fachstelle Kultur, Kanton Zürich, Migros-Kulturprozent, Ernst Göhner Stiftung, Stanley Thomas Johnson Stiftung, Elisabeth Weber-Stiftung, Walter Haefner Stiftung.

Biografien

Martin Bieri lebt und arbeitet in Bern. Er ist Autor, Dramaturg und Journalist. Studium Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte, Promotion zu zeitgenössischem Theater und Landschaftstheorie. U. a. Dramaturg am Luzerner Theater, am Theater Neumarkt Zürich, am Theater St. Gallen und für die freien Gruppen Schauplatz International (Bern/Berlin) und ultra (Genf/Luzern). Als Dramatiker regelmäßige Zusammenarbeit mit Ariane von Graffenried und Andri Beyeler. Schreibt als Journalist für Zeitungen und Magazine in der Schweiz und in Deutschland über Kunst, Geschichte und Fußball. Für seine Stücke und seine Lyrik wurde er mit mehreren Literaturpreisen ausgezeichnet. Mit dem Regisseur Max Merker verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit. www.martinbieri.net

Max Merker lebt in Zürich. Studium Philosophie und Germanistik in Berlin und Freiburg im Breisgau. Abschluss Schauspiel und Physical Theatre an der Folkwang-Hochschule Essen. Seine Abschlussarbeit mit der Tänzerin Héloïse Fournier erhielt den Folkwang-Preis und wurde bei verschiedenen Festivals ausgezeichnet. Merker arbeitet als Schauspieler und Regisseur an Stadttheatern und in der Freien Szene, u. a. an den Bühnen Bern, am Luzerner Theater und am Fabriktheater Rote Fabrik Zürich. Er produziert in unterschiedlichen Konstellationen mehrsprachige und spartenübergreifende Abende. Seine Arbeiten wurden zu diversen Festivals eingeladen, u. a. zum Schweizer Theatertreffen und zum Heidelberger Stückemarkt. Langjährige Zusammenarbeiten verbinden ihn mit dem Dramaturgen Martin Bieri, dem Schauspieler Aaron Hitz sowie mit dem Produktionsleiter Ramun Bernetta. www.bernetta.net/maxmerker

Emma Murray ist eine neuseeländische Tänzerin und Choreografin und lebt in Bern. Im Alter von 19 Jahren war sie Solotänzerin beim Royal New Zealand Ballet, seit 1997 lebt und arbeitet sie in Europa. Acht Jahre lang tanzte sie am Stadttheater Bern, seit 2008 ist sie als freischaffende Künstlerin in den Bereichen Choreografie, Theater, Performance und Tanz tätig. Von 2013 bis 2015 war sie Associated Artist der Dampfzentrale Bern und von YAA! (Young Associated Artist) bei Pro Helvetia, die ihre Werke mehrmals koproduzierten. Murray hat mehrere abendfüllende Stücke geschaffen, darunter „My Body is an Island“ (2008), „naturalcauses“ (2011), „the way you look tonight“ (2014), „Motherfuckers“, „PARTICIPATION“ (2017) und in Zusammenarbeit mit der bildenden Künstlerin Latefa Wiersch „nepasdedeux“, „MONSTERHOOD“ (2019), „PUDDING CLUB“ (2022). Sie absolvierte einen Master in Contemporary Art Practice (CAP) an der Hochschule der Künste Bern (2020). www.bernetta.net/emmamurray / www.emmamurray.ch

Téné Ouelgo ist Schauspieler, Pädagoge und Trommellehrer. Von 2002 bis 2006 Schauspiel-, Musik- und Tanzausbildung sowie theaterpädagogische Ausbildung in Ouagadougou. Er kam erstmals 2009 nach Deutschland. Von 2009 bis 2013 diverse Engagements als Tanz-, Musik- und Theaterpädagoge für Schul- und Freizeitprojekte in Europa und Afrika sowie Gast am Mainfranken Theater Würzburg. Von 2013 bis 2017 festes Ensemblemitglied am Theater Altenburg-Gera in Thüringen. 2017 war er für den deutschen Theaterpreis Der Faust als bester Darsteller nominiert. Seit 2017 lebt er in Basel und ist freischaffend tätig. Projekte waren u. a. die Lesereihe „Africa is no country“ und das Theaterstück „Dr. Ueli“. Engagement als Darsteller in der Ausstellung „SUPER – Die zweite Schöpfung“ im Museum für Kommunikation Bern sowie 2021 in „Die Schokoladenwaffenfabrik“ von Philippe Heule in der Roten Fabrik Zürich. 2022 Regisseur und Schauspieler bei „2042 – Ein Spiellabor für Zukünfte“ im Schlachthaus Theater Bern. Ouelgo ist Gründungsmitglied und Präsident der Compagnie Arts sans Frontière sowie Gründungsmitglied von Zama Kultur und Association Art et Développement de Ouagadougou (AADO). www.ouelgo-tene.com