Hellblaue Stunde: der SCHWIMM CITY-Talk
In der Hellblauen Stunde wird das Freibad zum Anlass für Spekulation. Schwimmbad- und Wassersport-Expert*innen diskutieren mit Moderation und Publikum, wie ein Bad für alle aussehen kann und was es für das Traumbad der Zukunft braucht. Die Künstler*innen von Conte Potuto greifen Ideen aus den Gesprächen auf und lassen sie in die Gestaltung der SCHWIMM CITY einfließen.
Die Hellblaue Stunde wurde online auf radiopommes.de übertragen.
Alle Gespräche können hier nachgehört werden.
Mit: David A. Lüngen (Stadtdirektor und Sportdezernent, Mülheim an der Ruhr), Wilhelm Steitz (Vorstandsvorsitzender der PIA-Stiftung für integrierte Stadtentwicklung), Moderation: Anna Bründl
Das Naturbad in Mülheim-Styrum ist an guten Tagen mit bis zu 4.000 Besucher*innen das größte und mittlerweile einzige Freibad der Stadt. 2023 drohte die Schließung, da der Betreiber insolvent war. Jetzt hat die PIA-Stiftung den Betrieb übernommen, und das Bad ist wieder offen. Wie ist die Lage der Schwimmbäder in Mülheim an der Ruhr und Nordrhein-Westfalen allgemein?
Mit: Matthias Oloew (Autor von „Schwimmbäder: 200 Jahre Architekturgeschichte des öffentlichen Bades“), Moderation: Wilma Renfordt
Wie hängt die Geschichte der Freibäder mit gesellschaftlichen Strukturen und politischen Systemen zusammen? Matthias Oloew weiß, warum es keine Geschlechtertrennung mehr in deutschen Bädern gibt, was Freibäder mit der Arbeiter*innenbewegung zu tun haben und warum die meisten Freibäder in Deutschland in den 1950er- und 1960er-Jahren gebaut wurden.
Mit: Malwin Keßler (Jugend-Einsatz-Team der DLRG Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft), Kirsten Uecker (Offene Kreativ.Werkstatt für Kinder der Arbeitsgemeinschaft der Mülheimer Künstler*innen e. V.), Moderation: Lise Wolle
Was macht jungen Menschen beim Wassersport besonderen Spaß? Wie wird man Teil des Jugend-Einsatz-Teams der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft), und welche Aufgaben sind damit verknüpft? Am Familiensonntag wollen wir herausfinden, welche Verbindungen Kinder und Jugendliche zum Wasser haben und wie sie sich das perfekte Freibad vorstellen.
Mit: Gilberte Raymonde Mandel-Driesen (Entwicklungspolitische Referentin und Diversitätstrainerin), Khuloud Al Hariri und Katayun Rastgoo (MUT-Café des Kommunalen Integrationszentrums), Moderation: Rika Sakalak
Welche Erfahrungen machen Frauen, die nicht in Deutschland aufgewachsen sind, mit Wasser, Schwimmen und Bädern? Wie ist es, in der Nähe des Ozeans in Senegal zu leben oder in Syrien schwimmen zu lernen? Die Gesprächsrunde öffnet interkulturelle, weibliche Perspektiven auf Erfahrungen des Badens und fragt, wie diese in den Schwimmbad-Betrieb aufgenommen werden können.
Mit: Udo Bommert und Barbara Eichholz (Initiative „Erhalt unserer VHS in der MüGa“), Stefan Wolf (Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop e. V.), Moderation: Sebastian Brohn
Was bedeutet es für eine Gemeinschaft, wenn öffentliche Orte nicht mehr zugänglich sind und nur als Fassaden zurückbleiben? Wohin verlagert sich die Freizeit? In Mülheim kämpft seit der Schließung der Volkshochschule (VHS) 2017 die Initiative „Erhalt unserer VHS in der MüGa“ für deren Wiedereröffnung, und in Bochum setzen sich die Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop seit vielen Jahren für den Erhalt des Schwimmbads und des Sprungturms ein.
Mit: Frank Achtzehn (Deutsche Gesellschaft für das Badewesen), Mohammed Issa (ISSA Security), Andreas Lux (Badebetriebsleiter Naturbad Styrum), Andreas Wildoer (Schwimmmeister und Geschäftsführer SWiMH gGmbH), Moderation: Nadja Duesterberg
Wie sieht ein Arbeitstag im Schwimmbad aus? Welche Menschen kümmern sich um den Erhalt der Anlage, wer reinigt die Becken, und wie wird für die Sicherheit der Badegäste gesorgt? Die Gesprächsteilnehmer*innen berichten aus der Praxis und machen deutlich, wie viel Fachwissen und Arbeit hinter einem erholsamen Tag im Schwimmbad stecken.
Mit: Ines Michalowski (Professorin für Religionssoziologie, Universität Münster), Moderation: Damian Rebgetz
Konflikte rund um den Körper, Sexualität und Geschlechterverhältnisse spielen in Bädern eine wichtige Rolle. Manche wünschen sich Frauenbadezeiten mit weiblicher Badeaufsicht sowie die Erlaubnis, Burkinis zu tragen, andere wollen Unisex-Umkleiden für LGBT oder FKK-Schwimmzeiten. Diese Entwicklung ist ein Abbild gesellschaftlicher Kontroversen auch jenseits der Bäder: Wie weit sollte sich eine demokratische und plurale Gesellschaft für die Forderungen einzelner Gruppen öffnen?
Mit: Ansgar Alm und Sebastian Schlecht (Architects for Future, Ortsgruppe Ruhrgebiet), Angela Weber (Grugabad-Freunde e. V.),
Moderation: Anna Bründl
Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen ist seit dem Jahr 2000 jedes zehnte Bad in der Bundesrepublik geschlossen worden. Gleichzeitig zählen Schwimmbäder zur öffentlichen Daseinsvorsorge und sind wichtige soziale Begegnungsorte. Was sagt der Zustand der Bäder über unsere Gesellschaft aus? Wie sieht die Zukunft der Freibäder aus? Und ist ein Bad für alle möglich?