8.–18.6.2023 Düsseldorf, Köln und Mülheim an der Ruhr
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Jan Philipp Stange & Company
SZENARIO

Das wichtigste Genre der zeitgenössischen Kunst ist der Förderantrag. In SZENARIO wird er zur absurden Textvorlage für ein Musical. Vier Waldarbeiter*innen singen in verschneiter Landschaft über „Aktivitäten zur Zielerreichung“, den „Kosten- und Finanzierungsplan“ und ihre persönlichen Kämpfe mit Arbeit, Armut und Selbstverwirklichung.

15.06., 21:00–22:50 Ticket Tagesprogramm

mit einer Pause

17.06., 21:00–22:50 Ticket Tagesprogramm

mit einer Pause

Central / D’haus
Sprache: Deutsch, Handout auf Englisch

17.6., 20:00 Tastführung für blinde und sehbehinderte Menschen in deutscher Sprache mit Sylvie Ebelt, Audiodeskriptorin, und Alice Ferl, Impulse Theater Festival. Informationen hier auf unserer Website oder unter barrierefreiheit[a]impulsefestival.de.

© Christian Schuller
© Christian Schuller
© Christian Schuller
© Christian Schuller
© Christian Schuller

Leidenschaftliche Selbstausbeutung gibt es mittlerweile überall. Aber die Künstler*innen haben damit angefangen. Aus ihrem Traum, sich mit der eigenen Arbeit identifizieren zu können, hat der Kapitalismus das Bild vom Erwerbsarbeiter als Einzelkämpfer gestrickt, der unternehmerische Risiken ganz allein trägt. Inklusive der Existenzangst, die das mit sich bringt. – Das ist eine der Thesen von SZENARIO, die die Darsteller*innen singend vortragen.

Trotzdem bleibt eine Entfremdung zwischen der Kunst und anderen Arbeitswelten: „Ich weiß es nicht, stellen heute noch Menschen Schrauben her?“, fragt einer der Sänger zu launiger Musik und müht sich an einer Fichte ab, die den verschneiten Weg versperrt.

Was ist Arbeit? Ist sie sinnvoll? Und wie wird das Individuum entlohnt? Mit Humor und feiner Ironie bringt die Inszenierung eine Reflexion über die Arbeitszusammenhänge in einem neoliberalen, kapitalistischen System auf die Bühne – und ist dabei mindestens so schön anzusehen wie ein Weihnachtsmärchen.


„Zwischen Heiterkeit, bitterer Ironie, eiskalter Nüchternheit und berechtigter Larmoyanz changiert der Abend, der klug und vortrefflich unterhält.“
Ursula Böhmer, Deutschlandfunk Musikjournal, 21.11.2022

Credits

Mit: Ana Berkenhoff, Daniel Degeest, Alina Huppertz, Dominik Keggenhoff sowie Jakob Boyny (Cello), Jacob Bussmann (Klavier) und Špela Mastnak (Vibraphon & Schlagwerk)
Regie: Jan Philipp Stange
Musik: Jacob Bussmann
Bühne: Jakob Engel
Kostüm: Maylin Habig
Produktion: Alessia Neumann, Paula Noack
Dramaturgie: Philipp Scholtysik
Mitarbeit Bühne: Kathrin Frech
Öffentlichkeitsarbeit: Annika Schmidt

Produktion

Eine Produktion von Stange Produktionen. In Kooperation mit Produktionshaus Naxos. Mit freundlicher Unterstützung von Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Kulturfonds Rhein-Main, Claussen-Simon-Stiftung, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst u. a.
Stange Produktionen wird vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main institutionell sowie vom Fonds Darstellende Künste mehrjährig gefördert.

Biografien

Jakob Boyny wurde 1998 geboren und wuchs in Schwäbisch Hall auf. Seit 2018 studiert er Schulmusik und Deutsch an der Hochschule für Musik und darstellenden Kunst sowie an der Goethe Universität in Frankfurt am Main. 2022 hat er zusätzlich ein Violoncello-Studium in der Klasse von Prof. Susanne Müller-Hornbach aufgenommen. Neben zahlreichen Weiterbildungen und Meisterkursen ist er regelmäßig Teil von Ensemble- und Orchesterprojekten und spielt Live-Improvisationen, etwa 2020 und 2021 bei „Musik für Stummfilme“ an der HfMDK oder 2021 bei der PARALLEL Vienna im Rahmen der Raum- und Klanginstallation „Version“. Außerdem war er Teil der Stückentwicklung „Strichcode“ von Nora Solcher, welche im Mai 2022 in den Landungsbrücken Frankfurt Premiere hatte. SZENARIO ist seine erste Zusammenarbeit mit Jan Philipp Stange.

Jacob Bussmann lebt in Frankfurt am Main und arbeitet als Musiker und Performer. Er studierte Klavier an der Musikhochschule Frankfurt und an der Sibelius-Akademie Helsinki sowie Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. In unterschiedlichen Konstellationen kollaboriert er an theatralen, performativen und musikalischen Projekten in Produktionsstrukturen der freien Szene. Für Stadttheater komponierte er Bühnenmusik und ist als musikalischer Leiter tätig. Seit 2017 arbeitet er regelmäßig mit Jan Philipp Stange zusammen.

Daniel Degeest lebt und arbeitet in Frankfurt am Main. Er studierte u.a. Erziehungswissenschaften, Philosophie und Soziale Arbeit und betätigt sich in der freien Theaterszene als Schauspieler, Performer und Theaterpädagoge mit Produktionen u.a. im Mousonturm und im studioNAXOS. Seit 2015 arbeitete er mit Jan Philipp Stange in mehreren Projekten zusammen.

Jakob Engel lebt in Köln. Er arbeitet als bildender Künstler, Regisseur und Bühnenbildner. Seine Arbeiten wurden u.a. in der Kunsthalle Hamburg gezeigt. Mit dem Autor und Regisseur Jan Philipp Stange arbeitet er kontinuierlich zusammen. Ihre freien Performancetheater-Produktionen wie z.B. „Great Depressions“ oder „Hard Feelings“ wurden u.a. zum Impulse Theater Festival und zum Körber Studio Junge Regie eingeladen und liefen u.a. am Thalia Theater Hamburg, am Deutschen Theater Göttingen und im Schauspielhaus Wien.

Kathrin S. Frech (sie/ihr) schloss ihr Studium am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen im Sommer 2021 ab und studiert seitdem Bühnen- und Kostümbild an der HfBK Dresden. Sie arbeitet kollektiv an szenischen Räumen und Film- bzw. Audio-Projekten, welche um den Sweetspot des weiblichen Dilettantismus kreisen. Ihre Arbeiten wurden beispielsweise auf der Seriale, dem Bundesfestival junger Film oder dem Berliner Hörspielfestival präsentiert. Außerdem ist sie als Mitorganisatorin und Kuratorin verschiedener Festivals wie dem hungry eyes festival und dem DISKURS Festival 2021 tätig und arbeitet des weiteren als freischaffende Bühnenbildassistentin. SZENARIO ist ihre erste Zusammenarbeit mit Jan Philipp Stange.

Maylin Habig studierte Bühnen- und Kostümbild an der Hochschule für Gestaltung Offenbach und Time and Space Art an der Universität der Künste Helsinki. Seit ihrem Diplom 2016 lebt und arbeitet sie als freischaffende Künstlerin in Frankfurt am Main und entwirft szenische Räume und Kostüme für Theater und Performance. Sie ist Teil des künstlerischen Leitungsteams von studioNAXOS und der Künstler*innengruppe Eleganz aus Reflex. Ihre Arbeiten wurden zuletzt u.a. am Theater Magdeburg, Theater Freiburg, Schlosstheater Celle, WUK Theater Quartier und am TD Berlin gezeigt. Mit Jan Philipp Stange arbeitet sie seit 2017 regelmäßig zusammen.

Die Sängerin Alina Huppertz fokussiert sich auf die Performance und Konzeption zeitgenössischer Musiktheaterprojekte. In diesem Jahr schloss sie an der HfMDK Frankfurt bei Prof. Dahlmann den Master Gesang, Schwerpunkt Oper, mit Auszeichnung ab. Als Genre-fluide Sopranistin war sie bereits an vielen Schauspielproduktionen und Uraufführungen beteiligt und musizierte u.a. mit dem Ensemble Modern. Gastverträge führten sie zum Schauspiel Frankfurt und Staatstheater Darmstadt. 2023 erhält sie das Ottilie-Roederstein-Nachwuchsstipendium des HMWK. "Szenario" ist die erste Zusammenarbeit mit Jan Philipp Stange.

Dominik Keggenhoff studierte Bildende Kunst mit Schwerpunkt Neue Medien an der Hochschule für Gestaltung Offenbach. Der Quereinstieg in die Performance begann mit der Gründung der queeren Performance-Partyreihe "opencreek shownight" im November 2016, in der eine Bühne für diverse Ausdrucksmöglichkeiten geschaffen wurde. Wenig später folgte die Aufnahme in die Pop-Performance-Supergroup "Baby of Control". Ausgehend von diesen Erfahrungen entwickelte sich die Persona "Dolorosa", mit der Keggenhoff verschiedene multimediale Projekte, vor allem auch im musikalisch performativen Bereich, umsetzt. Durch ein Casting landete er unverhofft in "Szenario" und damit auch in der freien Theaterszene. Es ist die erste Zusammenarbeit mit Jan Philipp Stange.

Alessia Neumann studierte Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen und Reykjavík sowie Theater- und Orchestermanagement an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Von 2015 bis 2018 war sie für das Frankfurt LAB als künstlerische Projektleiterin tätig. Seit ihrem Studium begleitet sie als Produktionsleiterin Künstler*innen und Kollektive der freien Theaterszene und arbeitet freischaffend für Produktionshäuser und Festivals. Mit Jan Philipp Stange arbeitet sie seit 2020 zusammen.

Paula Noack studiert im Master Angewandte Theaterwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Während des Studiums entstanden zahlreiche künstlerische Kollaborationen, die u. a. im digitalen Mousonturm, dem State of the Art, dem NAKT Festival Hamburg und dem Leipziger Hörspielsommer gezeigt wurden. 2020/2021 war Paula Noack Teil des Kurations- und Leitungsteams des Diskurs35 – porous-Festivals. Im vergangenen Jahr führte sie eine künstlerische Rechercheresidenz mit dem Titel „FamilienFiktionen:Archivarbeit“ (AT) in Kooperation mit dem Mousonturm Frankfurt durch. Außerdem arbeitet sie freischaffend als Produktionsleitung. SZENARIO ist ihre erste Zusammenarbeit mit Jan Philipp Stange.

Philipp Scholtysik arbeitet als Dramaturg, Performer und Regisseur. Er studierte VWL in Regensburg und Berlin sowie Dramaturgie in Frankfurt. Seit der Gründung 2014 ist er Mitglied des Teams von studioNAXOS in Frankfurt am Main, dessen Programm er als Dramaturg in verschiedenen Produktionsteams und mit eigenen theatralen und installativen Arbeiten prägt. Er arbeitet sowohl in der Freien Szene als auch im Stadttheater. Ein Schwerpunkt seiner dramaturgischen Arbeit liegt in der Konzeption von Gesprächsformaten, zuletzt Jammer & Rührung gemeinsam mit Jeanne Eschert. Seit 2020 arbeitete er in mehreren Projekten mit Jan Philipp Stange zusammen.

Jan Philipp Stange lebt und arbeitet in Frankfurt am Main als Regisseur, Autor und Kurator. Er studierte Theaterregie und Theaterwissenschaft in Hamburg und Frankfurt am Main. Seit 2013 inszeniert er Arbeiten zwischen Theater und Performance, u.a. im Thalia Theater Hamburg, im Schauspielhaus Wien, am Mousonturm Frankfurt und im Deutschen Theater Göttingen. Seine Inszenierungen wurden u.a. zum Impulse Theater Festival, zur Ruhrtriennale und zum Fast Forward Festival für europäische junge Regie eingeladen. Seit 2015 ist er im Leitungsteam des Produktionshauses studioNAXOS tätig, von 2019-2022 als Co-Leiter. 2022 war er Co-Leiter des Theaterfestivals Politik im Freien Theater. Er ist außerdem als Dozent tätig und verfolgt ein künstlerisches Promotionsprojekt, das sich mit Entfremdung und Entgrenzung als Begleiterscheinungen und Produktivkräfte künstlerischen Arbeitens beschäftigt. www.janphilippstange.com