Im dunklen Raum steht hell erleuchtet eine Küche, davor eine lange Tafel für das Publikum. Auf dem Menü: vier Gänge sowie Geschichten von der harten Arbeit in den Gastro-Küchen. Wie wird dieser Abend unvergesslich und die Mühe aller zu gleichen Teilen honoriert?
Für diese Produktion ist eine Anmeldung erforderlich unter expectatiger[a]impulsefestival.de.
Ort wird bei Anmeldung bekannt gegeben.
Sprache: Deutsch
Der Tiger schleicht in jedem Restaurant um das Küchenpersonal herum. Ein kleiner Moment der Achtlosigkeit, und er schlägt zu: Etwas geht schief, und die perfekte Choreografie, in der alle wissen, was sie zu tun haben, gerät aus dem Takt. Der ohnehin schon große Druck wird unerträglich. Alle wissen, dass dieser Moment an jedem Abend eintritt, doch niemand weiß, wann.
Nadja Duesterberg ist Schauspielerin und Köchin. An diesem Abend macht sie sichtbar, was sonst im Verborgenen bleibt: wie viel Arbeit es macht, seinen Gästen einen schönen Abend zu bereiten – sei es im Theater oder im Restaurant. Zugleich zeigt sie, wie viel Potenzial in so einer Versammlung steckt. In allen Anwesenden, in jedem Gang, in jeder Geste. Es entstehen vorsichtige Verbindungen. Fremde werden zu Verbündeten, Kolleg*innen zu Freund*innen, Gäste zu einer Gesellschaft.
Konzept, Regie, Text, Food, Performance: Nadja Duesterberg
Komposition: Svea Kirschmeier
Mit: Nadja Duesterberg, Kornelius Heidebrecht, Lisa Hinz, Svea Kirschmeier, Zeynep Topal, Oleg Zhukov
Dramaturgie: Felizitas Stilleke
Dramaturgische Begleitung: Anna Bründl
Diese Produktion entstand im Rahmen des Projekts HAUS/DOMA.
Künstlerische Leitung, Szenografie, Musik: subbotnik
Management: Béla Bisom/transmissions
Assistenz: Lisa Hinz
Produktionsleitung: Nora Vollmond
Dramaturgie: Anna Bründl
Gefördert durch Fonds Darstellende Künste mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR, #TakeHeart Residenzförderung am FFT Düsseldorf und Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
Anna Bründl ist Dramaturgin und Kuratorin. Sie arbeitete deutschlandweit in verschiedenen Funktionen für internationale Festivals wie SPIELART und DANCE in München, war von 2010 bis 2018 Künstlerische Mitarbeiterin in HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden und von 2019 bis 2021 Dramaturgin und Projektkoordinatorin der neuen Theaterallianz vier.ruhr in Mülheim an der Ruhr. Als freischaffende Dramaturgin arbeitet sie mit subbotnik, KGI – Büro für nicht übertragbare Angelegenheiten und dem Performance- und Medienkollektiv LIGNA zusammen. Seit 2023 ist sie zudem als Dramaturgin für das Impulse Theater Festival engagiert.
Nadja Duesterberg, geboren 1983 in Frankfurt am Main, arbeitet seit 2009 als freie Schauspielerin/Performerin in NRW und Berlin und seit 2007 als Köchin. 2017 wird sie mit dem Kölner Darsteller*innen-Preis ausgezeichnet. 2019 entsteht im Rahmen von Homesick eine erste eigene Performance (Konzept: Michikazu Matsune) am FFT Düsseldorf. Im selben Jahr folgt eine internationale Koproduktion von Jun Tsutsui mit dem Kyoto Art Center am FFT Düsseldorf. Nadja Duesterberg fragt sich: Wer ist wo und warum sichtbar? Wo ist unsere Geschichte? Wer erzählt sie? 2020 bekommt sie durch die #TakeCare-Residenz des Fonds Daku die Möglichkeit, zu patriarchalen, misogynen und diskriminierenden Strukturen in ihrem Arbeitsalltag als Schauspielerin in den Freien Darstellenden Künsten zu recherchieren. 2022 beginnt sie eine zweite Residenz am FFT Düsseldorf: „EXPECT A TIGER“ ist eine performative Recherche über das Speisen.
Lisa Hinz absolvierte nach dem Abitur 2021 einen Bundesfreiwilligendienst in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am COMEDIA Theater Köln. Seit Sommer 2022 arbeitet sie als freie Regieassistentin und Projektleiterin in der Freien Szene in Köln und Düsseldorf, u. a. für das COMEDIA Theater, subbotnik und das Sommerblut Festival.
Svea Kirschmeier ist freie Musikerin, Schauspielerin und Performerin aus Köln. Seit 2018 spielt und komponiert sie u. a. am COMEDIA Theater Köln, bei JES Stuttgart und mit dem freien Performancekollektiv subbotnik. Mit der Produktion „Zuhause“ von subbotnik gewann sie den Kölner Theaterpreis 2021. 2022 war sie mit einer Artistik- und Tanzproduktion des theaterkohlenpott Herne für den deutschen Theaterpreis DER FAUST nominiert und ist mit anderen Produktionen zu deutschlandweiten Festivals wie Augenblick mal! in Berlin eingeladen.
Felizitas Stilleke ist freie Dramaturgin, Künstlerin und Kuratorin. Sie übernimmt Festivaldramaturgien (Berliner Theatertreffen 2018, Impulse Theater Festival 2017 oder FAVORITEN 2014 als Co-Leitung), leitet performative Konferenzen wie z. B. den Branchentreff 2019–2021 oder den B.A.L.L. 2022 und ist als Produktionsdramaturgin in Berlin, NRW, Zürich und den Niederlanden unterwegs. Sie absolvierte ihren Bachelor in Germanistik/Erziehungswissenschaften in Bochum sowie einen Master in Kulturpoetik an der Wilhelms-Universität Münster. 2020 startete sie am Ballhaus Ost eine Reihe von Podcast-Sessions unter dem Titel „The Mother in Me is the Mother in You“, in welcher sie im Gespräch mit Freund*innen das Thema Nicht-/Noch-nicht-/Nicht-mehr-/Vielleicht-Mutterschaft einer kollektiven Diskursumwidmung unterzog. In all ihren Arbeiten treibt sie die Suche nach intersektional-feministischer Umwälzung und kollektiver Wissensentwicklung um und an.
Das Ensemble subbotnik wird projektbezogen immer wieder um neue künstlerische Positionen erweitert und entwickelt seit zehn Jahren kontinuierlich Projekte in NRW. Als Theatermacher*innen und Musiker*innen arbeiten seine Mitglieder an der Schnittstelle von performativem Erzählen, Konzert und Live-Hörspiel. subbotniks Arbeiten sind am FFT Düsseldorf, an der studiobühneköln, am Freien Werkstatt Theater Köln, am Schauspiel Köln, am Theater an der Ruhr Mülheim, am Schauspiel Leipzig und am Nationaltheater Mannheim zu sehen. Die erste Auszeichnung war 2013 der Förderpreis für Darstellende Kunst der Stadt Düsseldorf für „Die Sehnsucht des Menschen ein Tier zu werden“. Beim NRW Theaterfestival FAVORITEN 2014 waren drei von subbotniks Produktionen zu sehen. Die Trilogie „Götter – Helden – Städte“ erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Festivaleinladungen: WESTWIND 2016/2017/2018, Spurensuche Berlin 2018 und Augenblick mal! 2019. Für die Produktion „Zuhause“ erhielt subbotnik den Kölner Theaterpreis 2021. Die jüngste Arbeit „Lyriks“ ist zu Augenblick mal! 2023 eingeladen.
Nora Vollmond arbeitet als Producerin, Dramaturgin, Performerin und Sprecherin zusammen mit Künstler*innen und Theaterkollektiven zwischen Berlin und NRW. Mit dem Theaterkollektiv subbotnik (32. Kölner Theaterpreis, Augenblick mal! 2023) verbindet sie seit 2020 eine regelmäßig Zusammenarbeit. Im Rahmen der #TakeHeart-Residenz am PACT Zollverein setzte sie sich mit transgenerationalen Vermächtnissen und Familiennarrativen auseinander. Nora Vollmond ist aktuell Teilnehmerin der Akademie für Performing Arts Producer #6 des Bündnis Internationaler Produktionshäuser.